fbpx

Warum direkt bei uns buchen?

– Bestpreisgarantie
– direkter Kontakt mit uns
– Individuelle Urlaubsangebote

Hotel Ganischgerhof Deutschnofen Dolomiten Südtirol

Jürgen Strasser im Portät
Oldtimergalerie Laufenburg

A Lovestory

Jürgen Strasser ist seit Jahren Stammgast bei der Eggentaler Herbst Classic und hat seine Oldtimer Galerie im südbadischen Laufenburg zu einer der Top-Adressen der Szene entwickelt. Unser Porträt zeigt, wie seine Liebe zu Autos entstand und warum er auch im Alter von 65 Jahren noch lange nicht daran denkt, die Beine hochzulegen.

Der Fahrer des roten Ferraris mit der Nummer 5 auf der Motorhaube schaut noch ein wenig skeptisch in die Kamera. Aber es ist trotzdem ziemlich wahrscheinlich, dass er einst die Straßen mit seinem Rennauto in Niederhof, einem 1500-Seelen-Ort an der Grenze zur Schweiz, ganz schön unsicher gemacht hat. Heute ist das Gefährt ein echtes Prachtstück und steht liebevoll gepflegt und poliert neben vielen anderen Fahrzeugen von unschätzbarem Wert. „Damit hat alles angefangen“, sagt Jürgen Strasser – und die Skepsis in seinem Blick ist längst einem gewissen Stolz gewichen. Sein erster Ferrari war zwar damals in den 60er Jahren, als der kleine Jürgen noch ein Dreikäsehoch war, nur ein Tretauto, aber es war der Anfang einer großen Leidenschaft, der Jürgen Strasser längst mit der Oldtimer-Galerie in Laufenburg – unweit seines Geburtsorts – ein beeindruckendes Gesicht verliehen hat.

 

2015 sind die zweistöckigen Räume der Odtimer-Galerie entstanden, die Autofans aus aller Welt anlocken. „Die meisten,“ sagt Jürgen Strasser, „wissen genau, was sie wollen und erfüllen sich einen langgehegten Traum.“ Und in der Oldtimer-Galerie Laufenburg wissen sie, was sie bekommen. Oldtimer, die aussehen, als wären sie gerade erst gebaut worden – alle mit Top-Gutachten versehen und von absoluten Spezialisten restauriert. Jürgen Strassers großes Netzwerk und seine langjährigen Kontakte sind der Garant dafür, dass er nicht nur immer wieder rare Schmuckstücke, sondern dafür auch neue Besitzer findet

Dass Jürgen Strasser heute von seinem exzellenten Ruf in der Szene profitiert, hat eine lange Geschichte. „Und die ist mit viel Arbeit verbunden“, sagt der 65-Jährige. Sein Schrauber-Einmaleins hat er auf dem Dorf erlernt. Alle fuhren damals Mofa und natürlich mussten die Zweitakter nicht nur knattern, sondern auch schnell sein. Warum aber nur Jürgen als einziger von sechs Geschwistern eine ausgeprägte Leidenschaft für Verbrennermotoren entwickelte, kann er sich bis heute nicht richtig erklären. Für ihn selbst war aber klar, dass gleich mit 18 ein 2002er BMW her musste – das erste von „lauter coolen Autos“, die Jürgen Strasser im Laufe von mittlerweile fast einem halben Jahrhundert gefahren ist . Mal abgesehen vom Kadett City, der während der Zeit bei der Bundeswehr als Notlösung herhalten musste. Der Opel wurde aber ziemlich schnell von einem 924er aus Zuffenhausen in den Schatten gestellt – Jürgen Strassers erstem Porsche.

 

Dass er sich schon damals diese kostspielige Leidenschaft leisten konnte, macht Jürgen Strasser an drei Gründen fest: „Arbeit, Arbeit und Arbeit.“ Nachdem er sein erstes Geld im elterlichen Getränkehandel in Niederhof verdient hatte, begann er im Fernverkehr 40-Tonner zu fahren. „Ich war immer unterwegs, auch an Wochenenden und in den Ferien“, blickt er zurück. Als ihm sechs Jahre später der Wechsel zu einer Spedition in die Schweiz ermöglichte, Tagestouren zu fahren, gestaltete sich der Alltag von Jürgen Strasser fortan geordneter. Zwar fing er damals auch schon an mit Autos zu handeln, aber gemeinsam mit seinem Bruder wagte er den Sprung in die Selbständigkeit: Im südwestlichsten Zipfel der Republik zwischen Lörrach und Waldshut betrieben die beiden acht kleine Casinos und Spielhallen – insgesamt 31 Jahre lang. Heute ist der Geschäftsmann Jürgen Strasser aber viel breiter aufgestellt und engagiert sich unter anderem im E-Bike-, Immobilien- und Gastronomiebusiness – und pflegt natürlich seine Oldtimer Galerie.

„Das ist mein Leben“, sagt er mit dem Blick darauf: „Ich könnte niemals zuhause sitzen und bequem die Beine hochlegen.“ Er ist einer, der gerne die Strippen zieht und gleichzeitig scheint er an der einen oder andere Stelle auch loslassen zu können. Seine Oldtimer Galerie hat er nur samstags und nach Absprache geöffnet, und gleichzeitig sieht er es mit großer Genugtuung, dass seine Söhne Florian und Tobias in seine Fußstapfen treten wollen. Dass mittlerweile beide in den Strasser-Unternehmen Verantwortung tragen und natürlich auch Benzin im Blut haben, empfindet er als großes Glück.

 

Bei der Eggentaler Herbst Classic gehören die Strassers schon seit Jahren mit mehreren Autos zu den Stammgästen. Und wer sie dabei beobachtet, merkt schnell, dass in der Familie ein Spirit voller Leidenschaft herrscht. Sie gehören zu jenen, die sich besonders akribisch vorbereiten und besonders schöne Autos fahren. „Zusammen macht es einfach noch mehr Spaß“, sagt Jürgen Strasser dazu. Er selbst sitzt dann mit seinem langjährigen Freund Thomas Rüd in einem jener wenigen Autos, die in der Oldtimer Galerie unverkäuflich sind. Sein Mercedes 190 SL Roadster, Baujahr 1956, der auch schon auf der legendären Mille Miglia zum Einsatz kam. Oder „das außergewöhnlichste Auto, das ich jemals besessen habe“: In den 1939 gebauten SS Jaguar 100 haben sich Jürgen Strasser und seine Frau Andrea schockverliebt, als sie ihn im unrestaurierten Zustand entdeckten. „Wir waren sofort begeistert“, erzählt er, woraus sich ein spektakuläres Projekt entwickelte. Der Schweizer Spezialist Georg Dönni arbeitete über 5000 Stunden lang penibel daran, um das vom Carrossier Jacques Saoutchik überarbeitete Einzelstück wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.

Auch diesmal wird Jürgen Strasser mit dem Vorkriegsauto wieder bei der Eggentaler Herbst Classic an den Start gehen. „Wir wollen immer gewinnen“, sagt er zu seinen Ambitionen – hat dabei aber immer auch ein entspanntes Lächeln im Gesicht, auch weil er die Atmosphäre und Landschaft in Südtirol zu schätzen weiß. Nach der Rallye wird das Auto wieder auf seinen exklusiven Platz in der Oldtimer Galerie zurückkehren und viele neugierige Blicke auf sich ziehen. So wie die vielen andere Schmuckstücke drumherum, die bei Jürgen Strasser zu leuchtenden Augen führen, wenn er ihre Geschichte erzählen kann.

 

Da steht neben dem Ferrari-Tretauto die Hercules – das Mopped, das er mit 16 fuhr und von seinen Jungs aufgepäppelt wurde. Oder ein BMW Z1 im Originalzustand mit gerade mal 943 km auf dem Tacho. Oder der Chevrolet 3600 Pickup – einst ein fast schrottreifes Auto, heute ein voll funktionsfähiges und bis ins letzte Detail innen und außen restauriertes Schmuckstück. „Megacool“, sagt Jürgen Strasser, wenn er um das Auto geht – auch weil an den Türen eine Hommage des Lackierers an den Oldtimer-Liebhaber zu sehen ist: „Jürgen’s Trucking and Towing“ ist darauf in großen Lettern zu lesen.

„Wenn ich sowas entdecke, dann muss ich eben zuschlagen“, erzählt er. Zu jedem Auto, zu jedem Motorrad, das er findet und restaurieren lässt entwickelt er eine emotionale Beziehung, auch in der Gewissheit, dass er es irgendwann einmal verkaufen wird. Solange die Fahrzeuge aber in der Oldtimer Galerie in Laufenburg stehen, kann Jürgen Strasser sich daran erfreuen. Er genießt es sichtlich, sich mittlerweile etwas mehr Zeit zu nehmen als früher. Seine Unternehmen haben ihn früher „365 Tage im Jahr mit Vollgas“ gefordert. Heute will er sich zwar längst nicht zur Ruhe setzten, kann aber auch zufrieden und entspannt zurückblicken. Auf all die Pokale und Fotos, die von seiner Rallye- und Autoleidenschaft zeugen. Auf die alten Spielautomaten aus seiner Zeit im Casino-Business. Oder auf die wunderschöne Jukebox, die er mal in Köln auf der Messe gefunden hat. Überflüssig zu erwähnen, dass sie optisch und technisch ohne Makel dasteht. Wenn sich der Greifer eine 7-Inch-Vinylsingle holt und auf den Plattenteller legt, der Tonarm sich senkt und Chris Farlowes „Out of Time“ aus den Lautsprechern klingt, dann fügt sich das perfekt in die nostalgische Atmosphäre der Oldtimer Galerie ein. Und auch wenn sich hier Vieles um das Bewahren von der Vergangenheit dreht – so ist es doch alles andere als aus der Zeit gefallen.